Interview mit Jan Bose im Easy Engineering Magazing

Genau in der Mitte Deutschlands, in der Mitte Europas, ist das Team um Alpha-Omega Technology jeden Tag damit beschäftigt, IoT-Lösungen für Kunden anzubieten und zu realisieren. Mit iot-shop.de betreiben sie einen der größten Online-Shops für LPWAN-Technologien wie LoRaWAN, NB-IoT, MIOTY und Produkte mit 4G, 5G oder Bluetooth, in Europa.

Neben der Lieferung von Hardware bietet das Unternehmen seinen Kunden auch Beratung und Unterstützung an. Am Standort der Zentrale befindet sich auch das SMARTinfeld Smart Village. In dem Modelldorf für IoT-Anwendungen werden Produkte wie Straßenbeleuchtungssteuerungen, Verkehrszählungen oder Wetterstationen eingesetzt.

Easy Engineering: Was sind die Haupttätigkeitsbereiche des Unternehmens?

Jan Bose: IoT-Produkte: Unser umfangreiches Sortiment ermöglicht es uns, unseren Kunden genau die Produkte anzubieten, die für ihr Projekt ideal sind. Mit einem gut sortierten Lager können wir viele Produkte EU-weit innerhalb von 1 bis 4 Werktagen liefern.

IoT-Beratung: Unsere IoT-Berater stehen unseren Kunden in jedem Umfang und jeder Form zur Seite. Dies kann von einem Workshop für Haustechniker bis hin zur Entwicklung einer IoT-Strategie reichen.

IoT-Projekte: Wir übernehmen komplette IoT-Projekte von der Planung bis zur Umsetzung. Dabei arbeiten wir je nach Bedarf mit Partnern aus unserem großen Partnernetzwerk zusammen und sind somit der ideale erste Ansprechpartner.

Easy Engineering: Was gibt es Neues über neue Produkte?

Jan Bose: In Zukunft wird es mehr komplette IoT-Lösungen geben, die aus unserer Produktpalette zusammengestellt werden. Dafür nutzen wir unsere Erfahrung und entwickeln praktische, einfach zu handhabende Pakete. Dazu gehört zum Beispiel ein kostengünstiges Starterset für die Nachrüstung von Straßenbeleuchtung in verschiedenen Größen. Der Vorteil bei uns ist, dass der Kunde eine professionelle IoT-Lösung ausprobieren kann, ohne einen langfristigen Vertrag einzugehen. Die Hardware gehört dem Kunden und er hat die volle Flexibilität, ob er mit seiner Hardware auf eine andere IoT-Plattform wechseln oder das Dashboard weiter nutzen möchte. Durch den erstmaligen Aufbau des IoT-Netzes auf Basis von LoRaWAN können zusätzliche Anwendungsfälle nach dem eigenen Projektplan des Kunden integriert werden. Ideal für kleine Kommunen, die kein groß angelegtes IoT-Projekt umsetzen können, aber dennoch die Gemeinde Schritt für Schritt digitalisieren wollen.

Easy Engineering: Wie sieht die Produktpalette aus?

Jan Bose: IoT-Produkte aus dem LPWAN-Bereich, darunter Sensoren, Aktoren, Module und Gateways mit LoRaWAN-Technologie. LoRaWAN ist bereits bei Stadtwerken und Kommunen etabliert und wird zunehmend von Industrie- und Mittelstandsunternehmen genutzt, um Vorteile beim Energiemanagement zu haben oder Ressourcen effizienter nutzen zu können. Aber auch passendes Zubehör wie Adapter, Antennen oder Anti-Vandalismus-Gehäuse.

Die Anwendungsbereiche der Produkte sind enorm vielfältig. Dies beginnt bei der automatisierten Heizungssteuerung für ein ganzes Gebäude, die in Abhängigkeit gesetzt werden kann. Das kann der Öffnungszustand von Fenstern sein oder die Temperatur im jeweiligen Raum. Oder eine Umweltsensorik für ein ganzes Dorf, die für alle Bewohner transparent macht, wie viel Strom im Dorf verbraucht wird oder den Zustand des örtlichen Gewässers inklusive des Wasserstandes. Da es auch darauf ankommt, wie die Produkte dort eingesetzt werden, ist eines unserer wichtigsten Produkte unser Know-how. Wir beraten und unterstützen Kommunen, Stadtwerke, Unternehmen und Privatpersonen.

Easy Engineering: In welchem Stadium befindet sich der Markt, auf dem Sie derzeit tätig sind?

Jan Bose: In den letzten Jahren wurden viele Pilotprojekte erfolgreich durchgeführt. Deshalb werden derzeit Projekte im großen Stil ausgerollt und darauf aufbauende Geschäftsideen umgesetzt. Dazu gehören auch die Unternehmen, die Vorgaben für Energiesparmaßnahmen umsetzen wollen. Der Markt hat seine Zielgröße noch nicht erreicht, und es gibt noch viel Potenzial.

Easy Engineering: Was können Sie uns über Markttrends sagen?

Jan Bose: Es gibt einen starken Trend, das Internet der Dinge zunehmend zur Überwachung und Einsparung von Energie einzusetzen. Zum Beispiel haben die Energiesparverordnungen in Deutschland zu einer stark gestiegenen Nachfrage nach LoRaWAN-Heizkörperventilen geführt. Außerdem sind es zunehmend kleinere Kommunen, die ihren Bürgern die Vorteile der Digitalisierung zugänglich machen wollen, ähnlich wie bei den Smart-City-Projekten in Großstädten. Wir sehen auch einen großen Trend bei der Umweltüberwachung, um auf die Folgen des Klimawandels zu reagieren. Sei es die Messung der Bodenfeuchte, um Wasser gezielt zu nutzen, die Früherkennung von Waldbränden oder die Erfassung von Wasserqualität und Pegelständen.

Easy Engineering: Was sind die innovativsten Produkte, die vermarktet werden?

Jan Bose: Das Innovationspotenzial hängt in der Regel eher von der intelligenten Nutzung ab. Viele Produkte verfügen jedoch bereits über ein gewisses Maß an Intelligenz. Dazu gehört ein Stromsensor, der sich selbst mit Energie versorgt und damit energieautark ist. Ein weiteres gutes Beispiel ist ein Vibrationssensor, der die Vibrationsmuster großer Maschinen erlernt und bei Veränderungen Alarm schlägt, so dass eine geplante Wartung durchgeführt werden kann, bevor es zu einem Produktionsstillstand kommt.

Easy Engineering: Welche Einschätzungen haben Sie für das Jahr 2023?

Jan Bose: Energie- und Umweltüberwachung werden weiterhin starke Trends sein, ebenso wie die Entwicklung intelligenter Dörfer. Außerdem gibt es insbesondere im Lorawan-Bereich einen zunehmenden Trend zur Interoperabilität verschiedener Plattformen und Produkte. So haben beispielsweise viele etablierte IoT-Plattformen Vorlagen oder Decoder für viele Sensoren erstellt, was das Onboarding für den Nutzer erheblich vereinfacht. Darüber hinaus gibt es immer mehr Komplettpakete, die zum Beispiel ganze Smart-Building- oder Smart-Light-Projekte auch ohne spezielle IoT-Spezialisten ermöglichen.

Das Interview erschien in englischer Sprache im Easy Engineering Magazin

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